Dark Cologne - Der schwarze Terminkalender für Köln und Umgebung


S c h w a r z r e p o r t

Expedition ins Tierreich - Folge 2: Der Darkclub-Yeti

Geschrieben von Thomas am 18. Februar 2001

Da soll noch einer behaupten der Yeti sei weiss. Oder gar, dass er nicht existiere! Seit gestern Abend wissen wir es besser.

Eigentlich sollte sich die heutige Folge unserer beliebten Sendereihe "Expedition ins Tierreich" mit dem äußerst seltenen schwarzen Schneehuhn beschäftigen; ein possierliches Tierchen, das dann und wann seine Federn in schwarzen Discos zu Schau zu stellen pflegt. Zu diesem Zweck hatten wir uns am gestrigen Abend im Dark Club Cologne auf die Lauer gelegt, allesamt gut getarnt, um vom Schneehuhn nicht erkannt zu werden. Wir verharrten gut versteckt in unseren Stellungen, als wir auf einmal ziemlich unverhofft ein Wesen vor die Linse bekamen, dessen äußeres Erscheinungsbild den Beschreibungen entsprach, die ein unserer bisherigen Meinung nur als Fabelwesen existenten Urviehchs gleichkam: Der Yeti! Es gibt ihn doch!

Um Punkt drei Uhr Nachts trat er ziemlich unerwartet auf die Bildfläche, um sein Revier zu verteidigen; in einer Manier, die uns allesamt an das Verhalten des eigenen Vaters erinnerte, der - als wir noch 14 Jahre alt waren - plötzlich und unverhofft durch die Kellertüre sprang um unsere Geburtstagsparty aufzulösen. So auch der DarkClub-Yeti: Dieses offenbar nur im DarkClub existente Wesen aus einer wahrscheinlich anderen Welt erschien begleitet von Blitz und Donner... aus seiner Kehle vernahmen wir ein bedrohliches Grollen, der weiss-graue Pornobalken, den der Yeti im Gesicht zu tragen pflegt, hüpfte währenddessen unruhig hin und her - mit hochrot angelaufenem Kopf trollte dieses Vieh seinen fetten Bierbauch vor sich herschiebend durch sein(?) Revier, immer bereit mit seinen Wurstpranken alles wegzufegen, was sich ihm in den Weg zu stellen oder zu widersetzen versuchte. Wir wagten nicht zu atmen und das Lachen blieb uns angesichts dieser bizarren Situation im Halse stecken. Das hatte noch keiner der Expeditionsteilnehmer in dieser Form erlebt. Wir alle hatten vorbereitet sein und unsere Waffen für so einen Fall immer im Anschlag haben wollen, aber angesichts der Harmlosigkeit des schwarzen Schneehuhns, das wir eigentlich beobachten wollten, hatte keiner an das Altbier gedacht, das wir zu unserem Schutz dem Yeti hätten ins Gesicht schütten können um seinen Angriff abzuwehren.

Das Revier des Yetis, an sich von einer bezaubernden Atmosphäre geprägt, hinterläßt bei uns einen ambivalenten Eindruck - und alle waren sich einig: Um wiederzukehren und in diesem Gebiet weiterhin ungestört unsere Expeditionen fortsetzen zu können muss der Yeti erlegt werden.

Mit diesen resignierenden Worten beenden wir unsere sonntägliche Sondersendung und wünschen allen unseren Zuschauern einen guten Start in die Woche.


Reaktionen besorgter Leserinnen und Leser:

Pandora, aus Köln:

> Na, da hat sich doch das WE mal wieder gelohnt, oder was?
> Ich hab Dir immer schon bei unseren Sodomisten-Treffen gesagt,
> dass das Schwarze Schneehuhn was für Anfänger ist.
> Das kann jeder, der sich etwas mit Blessen und Hühnern auskennt.

Antwort der Expeditions-Crew:

Ja, stimmt... aber auf der anderen Seite lass Dir gesagt sein, dass das Aufstöbern eines echten schwarzen Schneehuhns (aestetica negra exotici), noch dazu eines, was in der Brunft ist, alles andere als leicht ist. Nur allzuoft - gerade nach dem polytoxikomanen Genuss verschiedenster Rauschmittel der jeweils gastgebenden Ethnie - denkt man als Forscher aus der Ferne die Siluette eines Prachtexemplars ausgemacht hat... was sich dann aber, z.B. nach einer intensiven Saalbeleuchtungsaktion - wie sie der gemeine DarkClub-Yeti (yeti idioticus simpli) zum Besten zu geben versteht - leider nur als eine Verwechselung mit einer gut getarnten tibetanischen Wanderratte (erare humanum est) herausstellt.


Ergänzung des Teams 30.04.2001:

Inzwischen hat die Expeditions-Crew die Nachricht ereilt, dass es sich sich nicht um das Jagdrevier des Yetis handelt, sondern um eine ihm heilige Kultstätte. Da die heilige Stunde für den Yeti nächtens um 3 Uhr zu schlagen pfelgt, konnte ein Friedensabkommen unterzeichnet werden - mit der Konsequenz, dass das Betreten des DarkClubs bis zu jener Stunde als vergleichsweise gefahrlos betrachtet werden kann. Zwar patroulliert der Yeti dann und wann durch die ihm heiligen Hallen, aggressive Handlungen seinerseits dürften jedoch erst ab der heiligen Stunde zu erwarten sein.